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Kinderschutz im Frontal- und Seitenaufprall - Aktuelle und zukünftige Anforderungen


Beschreibung

Zur Mitnahme und Sicherung von Kindern in Pkw werden seit den 70er Jahren Kinderschutzsysteme (KSS) angeboten, deren Qualität und Wirksamkeit aber erst nach der Einführung der Europäischen Prüfregelung UN R44 im Jahre 1980 einen für diese Zeit diskutablen Mindeststandard erreichten. Weiterentwicklungen der gesetzlichen Regelungen zusammen mit zusätzlichen Tests verschiedener europäischer Verbraucherschutzorganisationen - wie z. B. Stiftung Warentest, ICRT (International Consumer Research and Testing; Dachverband der europäischen Warentester), Oeko Test - und auch der Motorpresse (auto motor und sport, ADAC, Auto Bild, OEAMTC) führten schließlich zu einem signifikanten Rückgang der Unfallopfer unter den Kindern. Leider unterscheiden sich die angewandten Versuchsdesigns und Ratingverfahren der Schlittenversuche für Kinderschutzsysteme zum Teil erheblich und führen zu teilweise deutlich divergierenden Ergebnissen, was zu einer Verunsicherung sowohl der Verbraucher als auch der Hersteller und Entwickler führt. Euro NCAP testet ebenfalls von Beginn an Kinderschutzsysteme bei den durchgeführten Full-Size Front- und Seitenanprallversuchen mit und hat seit 2003 ein Test- und Assessment Protokoll zur Bewertung der Schutzwirkung von KSS eingeführt. Hierbei werden jedoch nur vom Hersteller empfohlene KSS getestet. Eine weitere bedeutende Entwicklung auf europäischer Ebene kann in den Forschungs- und Harmonisierungsbemühungen des von 2002 bis 2008 bestehenden, teilweise durch die EU geförderten, New Programme for the Assessment of Child Restraint Systems (NPACS) gesehen werden. Mitglieder von NPACS waren u. a. ICRT, ADAC und einige europäische Regierungen. Im Rahmen von NPACS wurde zumindest erreicht, dass die Testverfahren von ADAC und ICRT harmonisiert und unabhängige Testprotokolle entwickelt wurden. Euro NCAP hat das Kinderschutzbewertungsverfahren grundlegend geändert. 2013 erfolgte zum einen die Umstellung von P- auf Q-Dummies. Zum anderen wurde ein neuer Kindersitz-Installationstest eingeführt und die fahrzeugbezogene Bewertung geändert. Seit 2016 werden die dynamischen Tests mit dem 6 und 10 jährigen Q-Dummy durchgeführt, um hier statt des KSS das Gurtsystem des Fahrzeuges bewerten zu können.

Wer sollte teilnehmen?

Das Seminar spricht Einsteiger und Experten an, die sich mit der Entwicklung und Auslegung von Kinderrückhaltesystemen und deren Integration in Insassenschutzsysteme befassen.

Ziele

Ziel dieses Seminars ist es, ein Verständnis für die spezifischen Problemstellungen der Kindersicherheit zu vermitteln und Ansätze zum Kinderschutz aufzuzeigen, mit denen die unterschiedlichen Anforderungen erfüllt werden können.

Inhalte

  • Einleitung: Historische Entwicklung der Kindersicherheit, Unfallstatistik, Nutzungsquote von Kinderschutzsystemen, Verletzungs-Biomechanik
  • Kinder-Dummys: P-Serie, Q-Serie
  • Gesetzliche Anforderungen: UN R44, R129 u. a., Schlittentests, Full-Size-Tests Frontal und Seite mit speziellen Anforderungen hinsichtlich Kinderschutz, Verbraucherschutztests, andere Tests, Harmonisierung: Euro NCAP, NPACS, ISO-Vorschlag Seitenaufprall, AMS, ADAC, ...
  • Kinderschutzsysteme: Typen und Klassifizierungen, Standards, ISOFIX, Top Tether, Ease of Use / Misuse, neueste Entwicklungen UNECE

Referenten

Britta Schnottale
BASt - Bundesanstalt für Straßenwesen

Schnottale Britta Schnottale ist bei der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) im Referat F2, Passive Fahrzeugsicherheit und Biomechanik, als wissenschaftliche Angestellte beschäftigt. Hier ist sie zuständig für Fragen der Sicherheit von Kindern in Fahrzeugen. Dies beinhaltet neben nationalen Forschungsprojekten auch die Mitarbeit in EU-Projekten zur Kindersicherheit (CHILD, CASPER). Sie war Mitglied der Informellen Arbeitsgruppe der GRSP „Kindersicherheit“ zur Entwicklung der UN R129. Weiter ist Frau Schnottale Mitglied der Euro NCAP Child Safety Working Group.

Termine & Orte

Inhouse Kurs

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Ihr Ansprechparter

Dr. Dirk Ulrich
Tel.: 06023 - 96 40 - 66
E-Mail: dirk.ulrich@carhs.de

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